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Welche Unternehmensform ist ideal für deinen Online-Shop?

Du willst einen Online-Shop gründen und endlich dein eigenes e-Commerce-Business starten? Dann steht ziemlich schnell eine wichtige Frage im Raum: Welche Unternehmensform ist die richtige für mich?
Ob Einzelunternehmen, UG (haftungsbeschränkt) oder GmbH – jede Rechtsform hat eigene Vorteile, Pflichten und steuerliche Auswirkungen. In diesem Blog zeigen wir dir, welche Form sich für dich eignet, worauf du achten musst und wie du strategisch sinnvoll in die Selbstständigkeit startest.
1. Einzelunternehmen – der schnelle Einstieg ohne großen Aufwand
Das Einzelunternehmen ist die beliebteste Rechtsform für Solo-Gründer. Du brauchst kein Startkapital, keine notarielle Gründung und kannst sofort loslegen.
Vorteile:
- Keine Einlage notwendig
- Schnelle und einfache Gründung
- Geringe laufende Kosten
- Steuerlich einfache Abwicklung (Einnahmenüberschussrechnung)
Nachteile:
- Unbeschränkte persönliche Haftung mit deinem Privatvermögen
- Kein separates Firmenvermögen
- Kein besonders professionelles Außenbild bei B2B-Kunden
Tipp: Ideal für den Anfang, wenn du deinen Shop alleine betreibst und die Risiken noch überschaubar sind.
2. Unternehmergesellschaft (UG) – der günstige Einstieg mit Haftungsbeschränkung
Die UG (haftungsbeschränkt) ist eine Sonderform der GmbH. Du brauchst nur 1 Euro Stammkapital, haftest aber nicht mit deinem Privatvermögen.
Vorteile:
- Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen
- Sehr geringe Gründungskosten
- Professionelleres Auftreten als Einzelunternehmen
- Gute Grundlage für spätere Umwandlung in eine GmbH
Nachteile:
- Notarielle Gründung notwendig
- Rücklagenbildung: 25 % des Jahresüberschusses müssen einbehalten werden
- Höherer Aufwand in Buchhaltung & Jahresabschluss
- Bei Gründung mit Musterprotokoll eingeschränkte Struktur (z. B. nur ein Gesellschafter möglich)
Die UG ist besonders attraktiv, wenn du mit wenig Kapital starten willst, aber die Haftungsrisiken begrenzen möchtest – z. B. bei Amazon FBA oder internationalem Versand.
3. GmbH – solide Struktur mit höherem Kapitalbedarf
Die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) ist die beliebteste Kapitalgesellschaft in Deutschland. Sie bietet hohe Rechtssicherheit und ist besonders interessant, wenn du mit Investoren oder Geschäftspartnern arbeiten möchtest.
Vorteile:
- Haftungsbeschränkung auf das Gesellschaftsvermögen
- Professionelles Erscheinungsbild
- Leichter Zugang zu Krediten und Investoren
- Flexibler bei Mitarbeiterbeteiligungen
Nachteile:
- Mindestens 25.000 € Stammkapital (bei Gründung 12.500 € einzahlbar)
- Notarielle Beurkundung & Handelsregistereintrag
- Buchführungspflicht, Bilanzierung, aufwendigere Verwaltung
Die GmbH lohnt sich, wenn du größer denkst, dich absichern willst und bereit bist, mehr in Struktur und Rechtsform zu investieren.
4. Steuerliche Unterschiede im Vergleich
Einzelunternehmen zahlen Einkommensteuer – der Gewinn fließt direkt in deine persönliche Steuererklärung. Die Höhe richtet sich nach deinem gesamten Einkommen (progressiver Steuersatz von 14 % bis 45 %).
UG und GmbH zahlen:
- Körperschaftsteuer: 15 %
- Solidaritätszuschlag: 5,5 % auf die Körperschaftsteuer (effektiv +0,825 %)
- Gewerbesteuer: durchschnittlich ca. 14 %, abhängig vom Hebesatz deiner Kommune
Die effektive Gesamtsteuerbelastung für UG und GmbH liegt bei rund 30 % auf Unternehmensgewinne vor Ausschüttung. Zusätzlich wird auf Gewinnausschüttungen die Abgeltungsteuer (25 %) erhoben.
Hinweis: Kapitalgesellschaften sind buchführungspflichtig nach HGB und müssen strenge GoBD-Vorgaben einhalten.
5. Welche Unternehmensform ist nun ideal für dich?
Kriterium | Einzelunternehmen | UG (haftungsbeschränkt) | GmbH |
---|---|---|---|
Startkapital | Keins | ab 1 Euro | 25.000 € (12.500 € bei Gründung) |
Haftung | Persönlich, unbeschränkt | Beschränkt auf Gesellschaftsvermögen | Beschränkt auf Gesellschaftsvermögen |
Gründungsaufwand | Sehr gering | Mittel | Hoch |
Steuerbelastung | Einkommensteuer (14–45 %) | ca. 30 % effektiv + Abgeltungsteuer | ca. 30 % effektiv + Abgeltungsteuer |
Außenwirkung | Einfach, wenig professionell | Solide für Startups | Sehr professionell |
Fazit: Starte pragmatisch – und wachse strukturiert. Viele Händler beginnen mit einem Einzelunternehmen oder einer UG und wandeln später in eine GmbH um.
6. Unternehmensform & Buchhaltung: Was du beachten musst
Je nach gewählter Rechtsform unterscheiden sich deine Pflichten in der Buchhaltung:
- Einzelunternehmen: Einnahmenüberschussrechnung (EÜR) bei Umsatz < 600.000 € / Gewinn < 60.000 € nach § 141 AO
- UG / GmbH: Doppelte Buchführung, Bilanzierung, Jahresabschluss nach HGB
- Alle Formen: Pflicht zur GoBD-konformen Aufzeichnung & Belegarchivierung
KudTax unterstützt dich unabhängig von der Rechtsform: Automatisierte Buchhaltung, Rechnungsmanagement, DATEV-Export und volle E-Commerce-Integration (Amazon, Shopify, WooCommerce u. v. m.)
Fazit: Rechtsform mit Weitblick wählen – und digital durchstarten
Die Wahl der Rechtsform hat Einfluss auf deine Haftung, deine Steuerbelastung und wie du im Markt wahrgenommen wirst. Entscheide dich für eine Form, die zu deinem Kapital, deinen Zielen und deinem Risikoprofil passt.
KudTax begleitet dich ab dem ersten Verkauf – mit einer digitalen Buchhaltungslösung, die mit deinem Unternehmen mitwächst.
Starte jetzt mit KudTax und behalte deine Finanzen, Rechnungen und Steuerpflichten im Griff – unabhängig von der gewählten Unternehmensform.