Umsatzsteuer im e-Commerce: Was Onlinehändler wissen müssen

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Umsatzsteuer im e-Commerce: Was Onlinehändler wissen müssen

TarikTarik Türker|05.05.2025|8 Min. Lesezeit

Der Onlinehandel boomt – und mit ihm die Zahl an Händlerinnen und Händlern, die ihre Produkte über Plattformen wie Amazon, Shopify oder den eigenen Online-Shop vertreiben. Doch mit dem unternehmerischen Erfolg wachsen auch die steuerlichen Verpflichtungen. Eine davon ist besonders komplex und wird oft unterschätzt: die Umsatzsteuer.

Gerade im e-Commerce gelten besondere Regelungen – sei es durch den grenzüberschreitenden Versand, die Nutzung von Amazon FBA-Lagern in verschiedenen Ländern oder das seit 01.07.2021 geltende One-Stop-Shop-Verfahren (OSS).

In diesem Blogartikel erklären wir dir Schritt für Schritt, was du zur Umsatzsteuer wissen musst, welche typischen Fallstricke es gibt – und wie du mit digitalen Lösungen wie KudTax deine Buchhaltung automatisieren kannst.


1. Was ist Umsatzsteuer – und wie funktioniert sie?

Die Umsatzsteuer, oft auch Mehrwertsteuer genannt, ist eine Verbrauchssteuer, die auf nahezu alle Verkäufe von Waren und Dienstleistungen anfällt. Sie wird vom Unternehmen auf den Verkaufspreis aufgeschlagen und an das Finanzamt abgeführt.

In Deutschland unterscheidet man zwischen zwei Steuersätzen:

  • 19 % (Regelsteuersatz): Gilt für den Großteil aller Produkte
  • 7 % (ermäßigter Satz): Gilt z. B. für Bücher, Lebensmittel, Kunstwerke

Wichtig: Die Umsatzsteuer ist für dich als Händler ein durchlaufender Posten. Du sammelst sie vom Kunden ein und leitest sie weiter – darfst dir aber gleichzeitig selbst gezahlte Umsatzsteuer (Vorsteuer) auf Eingangsrechnungen abziehen.

Laut § 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG unterliegen der Umsatzsteuer alle "Lieferungen und sonstigen Leistungen, die ein Unternehmer im Inland gegen Entgelt im Rahmen seines Unternehmens ausführt".

Wenn du eine unternehmerische Tätigkeit im Sinne des Umsatzsteuergesetzes (§ 2 UStG) ausübst, bist du grundsätzlich verpflichtet, Umsatzsteuer zu berechnen – auch wenn du nur gelegentlich Produkte verkaufst oder dein Shop noch klein ist. Als Unternehmer gilt gemäß § 2 Abs. 1 UStG jede Person, die "eine gewerbliche oder berufliche Tätigkeit selbstständig ausübt".


2. Kleinunternehmerregelung – Chance oder Risiko?

Wenn dein Umsatz im Vorjahr unter 22.000 € lag und im laufenden Jahr voraussichtlich 50.000 € nicht übersteigt, kannst du die Kleinunternehmerregelung (§ 19 UStG) nutzen. Du bist dann von der Umsatzsteuer befreit und musst keine Steuer auf Rechnungen ausweisen.

Das klingt verlockend – doch im e-Commerce kann das auch Nachteile bringen:

  • Du darfst keine Vorsteuer abziehen, z. B. beim Einkauf von Waren oder Software.
  • Auf internationalen Plattformen wie Amazon wirst du oft automatisch als umsatzsteuerpflichtig behandelt.
  • Du wirkst gegenüber Geschäftskunden weniger professionell.

Tipp: Überlege gut, ob du langfristig mit der Kleinunternehmerregelung arbeiten möchtest – viele Händler steigen bei Wachstum ohnehin schnell in die Regelbesteuerung um.


3. Umsatzsteuer bei EU-weitem Verkauf: One-Stop-Shop (OSS)

Ein entscheidender Wendepunkt für den e-Commerce war der 01. Juli 2021. Seit diesem Datum gilt in der EU das One-Stop-Shop-Verfahren (OSS), das die frühere Regelung mit nationalen Lieferschwellen ersetzt hat.

Früher musstest du dich in jedem EU-Land steuerlich registrieren, in das du Produkte an Privatkunden verschickst – je nachdem, ob du die jeweilige Lieferschwelle überschritten hattest. Mit dem OSS wurde dieses Verfahren erheblich vereinfacht:

Vorteile des OSS-Verfahrens:

  • Zentrale Umsatzsteuermeldung über das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt)
  • Keine umständlichen Registrierungen in anderen EU-Staaten mehr nötig
  • Gilt für alle grenzüberschreitenden B2C-Umsätze innerhalb der EU

Achtung: Die Bagatellgrenze von 10.000 € (netto, EU-weit) gilt als Schwelle. Sobald du diese überschreitest, musst du OSS nutzen – oder dich wieder in jedem Land einzeln registrieren.

Ein innergemeinschaftlicher Fernverkauf liegt laut § 3c Abs. 1 UStG vor, wenn der Gegenstand "durch den Lieferer oder für dessen Rechnung aus dem Gebiet eines Mitgliedstaates in das Gebiet eines anderen Mitgliedstaates [...] an den Erwerber befördert oder versandt wird". Das One-Stop-Shop-Verfahren ist im § 18j UStG geregelt und gilt für Unternehmer, die "innergemeinschaftliche Fernverkäufe nach § 3c UStG" tätigen.

Damit OSS funktioniert, musst du deine Transaktionen präzise dokumentieren, deine Systeme auf OSS vorbereiten und wissen, wie du mit unterschiedlichen Steuersätzen in EU-Ländern umgehst.


4. Amazon FBA & Lagerorte im Ausland – wann du zur Registrierung verpflichtet bist

Wenn du Fulfillment by Amazon (FBA) nutzt, wird deine Ware nicht nur in Deutschland gelagert, sondern oft auch in Ländern wie Polen, Tschechien oder Frankreich. Sobald Amazon deine Produkte in ein ausländisches Lager transferiert, passiert steuerlich gesehen Folgendes:

  • Eine innergemeinschaftliche Verbringung deiner Ware
  • Damit entsteht eine Umsatzsteuerpflicht im Lagerland
  • Du musst dich dort ggf. umsatzsteuerlich registrieren
  • Du brauchst dort oft eigene USt-IDs und musst lokale Meldungen abgeben

Viele Händler merken gar nicht, dass Amazon ihre Lagerorte eigenständig optimiert. Das kann zu überraschenden Steuerpflichten führen – und teuren Nachzahlungen.

Eine Lieferung in ein anderes EU-Land durch Verbringen in ein ausländisches Lager kann als innergemeinschaftliche Lieferung gelten, wenn die Voraussetzungen des § 6a UStG erfüllt sind – etwa, dass der Erwerber eine gültige USt-IdNr. verwendet.


5. Verkäufe außerhalb der EU: Drittlandregelung verstehen

Verkäufe in Länder wie die Schweiz, das Vereinigte Königreich (UK), die USA oder Kanada gelten als Ausfuhrlieferungen und sind unter bestimmten Voraussetzungen umsatzsteuerfrei. Doch Vorsicht: Diese Steuerfreiheit gilt nicht automatisch – du musst sie belegen können.

Voraussetzungen für Steuerfreiheit:

  • Der Käufer befindet sich außerhalb der EU
  • Die Ware wird nachweislich exportiert
  • Du hast ausreichende Belege (z. B. Versandnachweise, Zolldokumente)

Fehlt der Nachweis, wird die Lieferung als „normaler“ steuerpflichtiger Umsatz behandelt – mit entsprechendem Risiko für dich.


6. Typische Fehlerquellen – und wie du sie vermeidest

Die Umsatzsteuer ist nicht nur komplex, sondern auch fehleranfällig. Gerade im Onlinehandel, wo Transaktionen schnell und automatisiert ablaufen, passieren viele kleine, aber folgenreiche Fehler:

  • Falsche Steuerschlüssel in deiner Buchhaltungssoftware
  • Nicht erkannte OSS-Pflicht bei EU-Verkäufen
  • Unvollständige Rechnungsangaben (z. B. fehlende USt-ID oder Steuersatz)
  • Nicht berücksichtigte Amazon-Lagerorte
  • Verpasste Fristen für Umsatzsteuervoranmeldungen

Unser Rat: Verlasse dich nicht auf manuelle Excel-Listen oder ungeeignete Standard-Tools – der Aufwand steigt mit jedem Monat.


7. Wie du deine Umsatzsteuer automatisieren kannst – mit KudTax

Du merkst: Die Anforderungen an die Umsatzsteuer im e-Commerce sind hoch. Doch du musst kein Steuerprofi sein, um alles richtig zu machen – du brauchst nur das richtige Werkzeug.

KudTax ist eine speziell für Onlinehändler entwickelte Lösung, die dir die komplexe Umsatzsteuerarbeit abnimmt. Ob du über Amazon, Shopify, WooCommerce oder andere Kanäle verkaufst – KudTax automatisiert deine Prozesse und sorgt dafür, dass du rechtssicher, effizient und stressfrei arbeitest.

Was KudTax für dich übernimmt:

  • Automatischer Import deiner Verkäufe aus verschiedenen Plattformen
  • Intelligente Zuordnung der richtigen Steuerschlüssel (inkl. OSS)
  • Berücksichtigung von Amazon FBA-Lagerbewegungen
  • Generierung von korrekten Ausgangsrechnungen
  • Übersichtliche Reports & Exportfunktionen für den Steuerberater

Mit KudTax wird Umsatzsteuer zur Nebensache – damit du dich voll auf dein Wachstum konzentrieren kannst.


Fazit: Umsatzsteuer ist Pflicht – aber mit der richtigen Lösung kein Problem

Die Umsatzsteuer gehört zu den größten Herausforderungen im e-Commerce. Zwischen OSS, Lagerverbringung, internationalen Verkäufen und regelmäßigen Meldungen ist es leicht, den Überblick zu verlieren. Doch wer von Anfang an auf klare Prozesse und Automatisierung setzt, kann Risiken minimieren und viel Zeit sparen.

KudTax unterstützt dich dabei, deine Buchhaltung und Umsatzsteuerprozesse im Griff zu behalten – verlässlich, effizient und exakt auf die Bedürfnisse von Onlinehändlern zugeschnitten.

Starte jetzt mit KudTax und bring deine e-Commerce-Buchhaltung auf das nächste Level.


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